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 Einbau einer Servolenkung bei servolosen Fahrzeugen 
Beschreibung ...am Beispiel Alfetta Berlina
Autor Datum Do 07 Apr 05 07:53:33 Typ schwer

Kategorie Vorderachse und Lenkung
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Einbau einer Servolenkung bei servolosen Fahrzeugen
...am Beispiel Alfetta Berlina
Einbau einer Servolenkung bei servolosen Fahrzeugen

Ich beschreibe hier, wie ich bei einer Alfetta Quadrifoglio eine Servolenkung eingebaut habe. Da diese Tätigkeit sicherheitsrelevant ist, sollten diese Arbeiten nur von entsprechend kompetentem Personal durchgeführt werden!!! Die komplette Lenkanlage wurde einem Alfa 90 2,0 i.e. entnommen und besteht im Wesentlichen aus folgenden Komponenten:

1 Kompressor mit Motorhalterungen und Riemenspanner
1 Riemenscheibe
2 Lenkgetriebe
2 Lenksäule
3 Vorratsbehälter
3 Verbindungsschläuche und -leitungen
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komplettes Umbauset

Als erstes bedienen wir uns einer sehr praktischen Möglichkeit, die Motorhaube senkrecht zu stellen: mittels des Entfernens von 4 Schrauben kann die Motorhaube bis fast auf die Windschutzscheibe abgesenkt werden, somit ist ein Ausbau mit anschließendem Neueinstellen überflüssig.
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Haubenaufstellen


Innenraum:

Abschrauben des Lenkrads mittels geeignetem Abzieher.
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AR Originalabzieher

Ausbau der Lenksäule:
1 - 4x Inbusschrauben Lenkradverkleidung
0 - 2x Schrauben Lenkstockschalter
2 - 1x Lenkradversteller
3 - 1x Halter bei Pedalen
4 - 3x Blechtreiber (SW7) für Abdichtung zum Motorraum hin
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Arbeitsschritte Innenraum


Vom Motorraum aus: Entfernen des Hitzeschutzbleches über der Lenkung, Lösen und Entnahme der Sicherungsschraube zwischen Lenkgetriebe und Lenksäule am ersten Kreuzgelenk. Danach kann man die gesamte Lenksäule herausziehen.

Bei Vergleich der ausgebauten und der „Servo“- Lenksäule: da die Servolenkung höher baut, ist die bisherige Lenksäule nicht verwendbar – wir benötigen sie aber, damit Lenkradverkleidung, Lenkstockhebel etc passen. Also Umbau bzw. Adaption. Das kürzere untere Säulenteil muß gegen das längere der bestehenden Säule getauscht werden, also in einem Spezialbetrieb für Gelenkwellen das Kreuzgelenk umpressen lassen bzw dabei. erneuern.

1 - bisherige Säule Alfetta oberer Teil
2 - Spendersäule Alfa 90 oberer Teil
3 - bereits auf Alfettasäule aufgepresster unterer Teil der Spendersäule Alfa 90
4 - alter nicht mehr benötigter Teil der Alfettasäule
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Gegenüberstellung der Lenksäulen


Somit haben wir die alte obere Säule mit neuem unteren Teil, dessen Anschluß daher auch perfekt passt; die Servo hat 17 mm, die mechanische hätte nur 15 mm Durchmesser hierbei.

In Summe verkürzt sich die Lenksäule so um ca. 5 cm. Das geht sich fast perfekt aus. Damit es ganz perfekt ist presste ich das Gummihaltegelenk an der Lenksäule aus, was mit einen weiteren Zentimeter brachte, so konnte ich es unten mal festschrauben. Bei der oberen Halterung feilte ich den Zentimeter weg, hier ist genug Fleisch um gefahrlos entsprechend Platz schaffen zu können. Dann wieder Zusammenbau innen.

Einbau und Zusammenbau erfolgt aber natürlich sinnvoller weise erst als letztes nach den Arbeiten im Motorraum, ich habe es nur hier fertig beschrieben.


Motorraum:

Ausbau der alten Lenkung:
Lösen der Spurstangenschrauben, mittels geeignetem Abzieher Abdrücken der Kugelköpfe aus den Pfannen
Abschrauben der 4 Halteschrauben der Lenkung vom Motorträger, Herausziehen der Lenkung durch den Radkasten

Einbau der neuen Lenkung:
Nun kommt leider ein weiteres Problem: die Halterung der Servolenkung stimmt NICHT mit der alten Lenkung überein. Fahrerseitig schon, aber beifahrerseitig muß man leider 2 Löcher in den hohlen Träger bohren – leider ist genau an der Stelle eine Leitung…. warum kann das nicht passen…wirklich…der blaue Pfeil zeigt die Aufnahme der alten Lenkung, der rote die versetzte Position der neuen Verschraubung.
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so ein Mist…das wäre nicht notwendig gewesen…

Es sind an der Unterseite des Trägers (zumindest bei meiner Alfetta, eine späte) bereits entsprechende Ausnehmungen. Ich tat mir leichter, weil der Motor heraußen war. Ich zeichnete also von oben an, bohrte durch. Man kann aber die Lenkung natürlich NICHT am hohlen Träger durchschrauben, also muß man den Zwischenraum versteifen. Ich fertigte mit passende Stahlhülsen an, aber man kann auch möglicherweise eine entsprechende Menge an Beilagscheiben verwenden. Danach durchschrauben mit hochfesten Schrauben und Muttern. Die Spurstangenköpfe wieder an die Lenkhebel anschrauben, unbedingt neue Splinte verwenden!
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Ansicht der Verschraubung Träger unten

Anbau der restlichen Komponenten am Motor:
Diese Arbeiten waren bei mir nicht nötig, da auf dem Tauschmotor bereits alles installiert war, wenn dem nicht so ist:
Als erstes lassen wir das Kühlwasser ab (Lösen des unteren Schlauches, Auffangen) und bauen den Kühler aus. So hat man mehr Platz, und das Kühlwasser muß man ablassen aufgrund der Befestigung des Kompressors, hier muß ein Kühlwasserkanal freigelegt werden.
Weiter geht es unten: Tausch der Riemenscheibe, falls eine passende nicht eingebaut ist, dazu entfernen des Keilriemens durch Lockern der Lichtmaschine, Lösen der 36er Mutter; Abziehen der alten, aufstecken der neuen, Montage des Keilriemens.
Dann Ausbau des Luftfilterkastens (an der Innenseite unten sind 3 Schrauben). Jetzt Anbau des Kompressors, des Riemenspanners an der Vorderseite des Motors, hier ist eigentlich alles vorgegeben, man muß die beiden Inbus vorne am Kopf herausschrauben (dahinter ist der Wasserkanal) und die Stehbolzen der Kompressorbefestigung einschrauben (und hoffen, dass eh alles dicht ist). Montage der Einheit inkl. Servokeilriemens. Danach wieder Befestigen des Luftfilterkastens. Hierbei wird man entdecken, dass sich Kompressor und Luftfilter sehr nahe kommen, es geht sich gerade aus, aber die Leitungen nicht mehr. Daher müssen die Leitungen anders verlegt werden – die originalen sind zu kurz. Bei der Druckleitung kann man sich mit anderem Anschrauben und leichtem Biegen helfen, bei der Versorgungsleitung vom Vorratsbehälter (ist zum Glück nur einer mit wenig Druck) muß man einen längeren nehmen. Hier passt genau der vom Alfa 33, der um den Kompressor zuerst nach vorne, dann nach hinten zum Behälter geführt wird.
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Engstelle…

Schließlich Anschrauben der beiden Leitungen an Lenkgetriebe, der beiden Leitungen an den Kompressor, der beiden Leitungen an den Vorratsbehälter

Befestigen des Vorratsbehälters an geeigneter Stelle, ich habe ihn hinter dem Spritzwasserbehälter positioniert. Da die Behälter gleich sind von Alfa 90/75/33/164, kann man Befestigungsbügel vom Alfa 33 oder 164 nehmen, die beiden letzteren haben einen Winkel, den man am Kotflügel verschrauben kann.

Die Anlage mit entsprechendem Servolenkungsöl (ist ident mit Automatiköl) befüllen, den Motor starten und die Lenkung bewegen. Nach so 1-2 Minuten hat sie sich selbst entlüftet, entsprechend den Vorrat an Öl dabei kontrollieren.

Nach Leckagen prüfen, ob alles gut verschraubt ist. Alle Schraubverbindungen nochmals überprüfen und unbedingt neue Splinte verwenden!

Fertig! Nun muß man noch die Spur einstellen bzw kontrollieren lassen, die stimmt sicher nicht mehr.
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Ansicht des Gesamtkunstwerkes Wink


Alsdann, gutes Gelingen
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