Oliviero Gast
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Verfasst am: Di 30 Aug 05 10:21:34 Titel: Radlagerreparaturen und der berühmte Col. Murphy |
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Radlagerreparaturen und wieso der berühmte Col. Murphy dauernd anwesend war...wirklcher Hardcore!
Ich ging also das Radlager an. Der Vorbesitzer hatte bereits ein hinteres getauscht gehabt, das andere für gut befunden und mir beim Kauf ein speziell gefertigtes Spezialwerkzeug mit dazugegeben, das Goldes Wert hat. Allerdings waren wieder Radlagergeräusche deutlich hörbar, daher muß es ein vorderes sein. Ich überprüfte alle auf Spiel, allerdings können defekte Lager auch spielfrei sein , zerstört durch Wasser- oder Schmutzeindringung. Also das Rad dann drehen und sehen, ob Vibrationen auf die Feder kommen. War aber alles nicht. Vorne hat man mit der Methode bei Transaxlen eh auch weniger Erfolg
Nachdem dieses in Rechtskurven nicht, bei Geradeausfahrt und in Linkskurven zu hören war, schien mir aus alter Erfahrung das linke Radlager defekt zu sein, denn unter Belastung schwindet das Spiel und es wir leise.
Also daher Tausch des linken, es paßten die Alfetta-Lager die ich vorrätig hatte, weil ich eigentlich bei meiner Alfetta tauschen wollte, aber Einstellen hatte genügt. Der Bremssattel war bombenfest zu, aber sonst keine besonderen Vorkommnisse. Also rein ins Auto, Probefahrt, und......rrrrrrrrrrrrrrr. Keine Änderung – also offenbar doch das andere vordere? Schoner mist, also nochmal von vorne. Ist ja kein so ein Akt. Alles zerlegt, aber die Scheibe wollte nicht runter. Gerüttelt, gezogen, seitlich geklopft, nichts. Ein Holz geholt und mit dem Hammer draufgeklopft. Nichts. Draufgehaut, bis das Holz zersprungen ist. Dann den 1,5 kg Fäustel geholt, ein Hartholz und die Ärmel aufgekrempelt. Zwei Minuten später war ich müde, frustriert und ratlos. Bewegt sich keinen Millimeter, das äußere Lager hatte sich in den Achsstumpf festgefressen. Also, alles zusammengebaut und mit dem Auto in die Werkstätte meines Vertrauens gefahren, ist eine Universalwerkstätte am Land, die können alles und haben auch alles erdenkliche Werkzeug – sogar einen Bremsscheibenabdrehen, der am Auto verwendet wird...
Dort das Auto auf die Bühne, alles demontiert. Dann haben wir den großen Abzieher (der ist wirklich erwachsen) angesetzt und abgezogen – nichts. Unglaublich. Dann einen Schlögel geholt, den 3kg Schlögel mit dem 1 Meterstiel – da hat man eich echtes Argument in der Hand. Einer ein dickes Holzbrett auf die Scheibe gehalten, der andere voll ausgeholt, der Abzieher hielt alles schön unter Druck – und eine Bremsscheibe mit Abzieher bekam Flügel und legte eine 3 Meter Pirouette hin...
Das Lager war zerbrochen (und ein Lager und dessen Schalen brechen nicht leicht...), die Scheibe wurde auf Beschädigungen kontrolliert, dann baute ich alles zusammen. Bei der Gelegenheit bat ich die Werkstatt, (ist eine TÜV-Werkstatt) das Auto näher zu inspizieren, verlief aber prinzipiell positiv (der Tank hätte das „Pickerl“ in Kombination mit einer mürben Stelle verhindert). In dem Wissen, daß das eingelaufene Lager der Übeltäter war, stieg ich ins Auto und fuhr gen heim. Ab ca. 50 km/h.... rrrrrrrrrrrrrrr. Keine Änderung – ich war aber jetzt wirklich fassungslos. Offenbar doch das eine hintere? Aber welches hatte der Vorbesitzer getauscht gehabt? Zuhause nochmal den 75er aufgepackelt und mich schließlich für das linke entschieden.
Der Radlagertausch hinten wird ja vom Mythen umrankt, nicht zu unrecht, ist eine wirklich mühsame Arbeit die jede Menge Spezialwerkzeug benötig. Wirkliches Spezialwerkzeug!
Kurze Variante (die lange ist unter „Werkstatt“ zu finden): Halbachse weg, Mutter des Achsstumpfes öffnen. Ist eine 36er, die ist nicht in jedem Haushalt zu finden, aber bei mir doch weil ident mit Riemenscheibenmutter. Aber die Mutter ging nicht auf. ICH kontrollierte ob Rechts- oder Linksgewinde, Aber alles normal. Mit Hammer versucht aufzuschlagen, dann mit Hebel des Wagenhebers. Nichts. Das Ganze angeheizt, nichts. Schlagbohrer, nichts. Mit dem großen Meißel versucht aufzuschlagen. Probeweise die aus der Ersatzachse im Keller ausgebaut, die ging wie Butter raus....
Also die Flex geholt und aufgeschnitten, geht nur teilweise weil versenkt. Den Rest aufgemeißelt. Den Achsstummel ins Alteisen geworfen Eine Dreiviertelstunde sicher nur für diese Mutter!!!!
Aber schließlich war es offen. Daß ich das richtige Lager erwischt habe, zeigte sich, denn der äußere Lagerkäfig war auf dem Achsstummel festgefressen und das Alger hatte sich aufgelöst gehabt.
Danach den größten Innensechskant mit Spezialwerkzeug lösen wollen, der hatte infamerweise ein verkehrtes Gewinde, aber das mußte irgendwo ja seien wegen Drehrichtung des Rades. Den schließlich auch aufgemeißelt, ist nur Blech (in dem Werkstatthandbuch steht ausdrücklich, den mit Korrosionsschutzmittel einlassen, der war natürlich trocken eingeschraubt worden).
Dann das Lager ausgezogen, im WHB steht nach INNEN. Versucht, aber es erschien mir unlogisch, denn eigentlich wäre es sinnvoller nach außen. Abzieher umgedreht, es ging dann wie Butter.
OK, alles zusammenbauen, aber blöderweise steckte noch der Teil des Lagers am Achsstumpf. Den mit Rostschutzmittel eingelassen und versucht mit der großen Gripzange zu entfernen, nichts. Schließlich mit der kleinen Flex heruntergeschnitten, da muß man verflucht aufpassen, daß man nicht in den Stummel kommt. Also möglichst tief geschnitten, dann gestemmt.
Der Rest ging dann nach Plan...
Zusammenfassend: so etwas habe ich noch nie erlebt, wo ALLES nur ein Griff ins Braune war, unfaßbar. Aber die Verzweiflung und die Selbstzweifel an mir, dem Leben und der Gerechtigkeit an sich machte dann einem sportlichen Wettstreit platz – gibs mir und ich besorge es Dir! Eine komplette America-Achse mit ABS im Keller liegen zu haben, beruhigte auch ungemein....
Anbei die Fotos. Die Teile habe ich natürlich nicht weggeworfen, sondern die sind in Olivieros Schreckenkammer der besonderen Asservate.
Beschreibung: |
Die Mutter, schon aufgeschnitten... |
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Beschreibung: |
Erstversuch des Lösesn des festgefressenen Sitzes |
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Zuletzt bearbeitet von Oliviero am Di 30 Aug 05 10:32:31, insgesamt einmal bearbeitet |
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