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 Alfetta Kaufberatung 
Beschreibung Alle Limousinen von 1972 - 1985
Autor Datum Mo 15 Aug 05 10:47:00 Typ Bericht

Kategorie Kaufberatungen
Aufrufe 31094
Alfetta Kaufberatung
Alle Limousinen von 1972 - 1985
Alfetta Kaufberatung


Anbei folgt eine Kaufberatung für die Alfetta Limousinen. Da die Mängel und Eigenheiten der Transaxlemodelle ziemlich gleich sind, ist die Beratung auch für Giulietta und GTV anwendbar, ebenso ist sie sehr hilfreich bei Besichtigung eines Alfa 75 und Alfa 90.

Ich habe mich bemüht, die Mängel und Schwachstellen möglichst detailliert aufzuzeigen. Dadurch soll sich natürlich niemand abschrecken lassen: ich liste hier alle in Betracht kommenden Stellen auf, also alle auch weniger üblichen und weniger oft vorhandenen Mängel. Es ist natürlich in Einzelfällen möglich, dass andere Stellen auch betroffen sind. Dies ist eher unwahrscheinlich, aber möglich (z.B. durch Unfallfolgen hervorgerufene Mängel wie Rahmen- und Fahrwerksdefekte). Die Autos, die noch leben und zum Verkauf angeboten sind, werden wohl vermutlich eher bessere Exemplare sein, sonst werden sie aufgrund des nicht vorhandenen Marktwertes wohl ansatzlos verschrottet. Die wirklich schlimmen Exemplare sind ohnehin schon längst im Shredder. Restaurierungen sind äußerst selten, mehr oder weniger gutgemachte Instandsetzungen die Regel. Gerne werden Autos aus Italien importiert, die dortige weitgehende Salzfreiheit zusammen mit einer einstmals hohen Verbreitung machen eine Suche dort eher lohnend. Da aber aufgrund eines italienischen Gesetzes alle Autos, die jünger als 20 Jahre sind, nach spätestens einem Jahr eingestampft werden müssen, ist eine Ersatzteilgewinnung nicht so einfach geworden. Für einen Italiener ist eine Alfetta nichts besonderes und daher alles andere als aufhebenswert

Wir unterscheiden in der Modellhistorie (siehe dort) drei Serien, für uns hingegen ist eher eine Trennung in prä-Modelljahrgang 1982 und post-Modelljahrgang 1982 angesagt (der begann im Herbst 1981). Ab hier wurde die Rostvorsorge deutlich verbessert (diesmal nicht nur auf dem Papier oder den Lippen der Verantwortlichen, sondern tatsächlich auch in der Realität). Die Autos davor sind heute in unseren Breiten sehr dünn gesät, die Überlebensrate der zweiten Gruppe ist deutlich höher. Da aber Serie 1 (1,6 und 1,8 bis 1981) und Serie 2/3 (1600 – 1800 ab 1981, alle 2000, alle bei uns verfügbaren Diesel) sich leicht unterscheiden, wird entsprechend Bezug darauf genommen. Serie 3 ist ab 1983. Ich persönlich verweise auf die Kompetenz von 4 gehabten und 2 in Besitz befindlichen Alfetten, mein Vater hatte 2 neue seinerzeit, die ich auch schon fuhr, ein Alfa 90 (der von der Alfetta abgeleitete Nachfolger) war auch noch da. Darüber hinaus habe ich einige geschlachtet und wenn wo eine auftaucht trachte ich sie immer zu kriegen, auf italienischen Autofriedhöfen betrachte ich auch alle als Feldobjekt meiner Studien.

Eine Alfetta macht heutzutage immer noch viel Spaß, hat sehr hohe Alltagsqualitäten (robust, großer Kofferraum, bequeme Sitze etc). Leider wird sie aber deutlich unter ihrem Wert gehandelt und geschlagen, eine Besserung ist nicht in Sicht. Daher wird der schon verschwindend geringe Bestand immer noch weiter ausgedünnt, auch noch relativ gute Fahrzeuge werden wegen ihrer mechanischen Identität zu den GTVs nach wie vor geschlachtet. Die Serie 1 erfährt schon etwas mehr Beachtung, immerhin sind die ältesten Fahrzeuge schon deutlich über 30 Jahre alt. Die jüngsten sind auch kaum jünger als die letzten Fastbackspider…

Eine Alfetta wird wohl nie auch nur irgendwie wertvoll werden, da braucht man sich keinen Illusionen hingeben. Der „echte“ Alfafahrer von altem Schrot und Korn fährt Giulia & Co., der der es gerne moderner hat fährt die letzte Transaxleevolutionsstufe Alfa 75 oder zumindest ein Coupe. Da bleibt für die viertürigen Alfetten (und ebenso für ihre Schwester Giulietta) kaum Platz und ihr Schicksal erfüllt sich…


Beginnen wir mit dem Blech:

Die Alfetten waren zeitgleich zusammen mit dem Alfasud (der noch ärger) Mitbegründer des schlechten Rufes von Alfa Romeo. Davor war die Giulia (Baureihe 105), die ein gutes Blech und gute Verarbeitung aufwies und nicht rostanfälliger war wie jedes andere Auto auch zu dieser Zeit. Mit den Mittsiebzigern kam aber leider eine schlechte Blechqualität auf den Markt, das berüchtigte osteuropäische Recyclingblech, das ab 1973/74 verwendet wurde. Dieses Problem betraf aber auch viele andere Autohersteller, z.B. war der Golf 1 ein berüchtigter Roster. Die Qualität des Bleches war katastrophal, zusammen mit einer sich verschlechternden Verarbeitungsqualität, einer mehr als dürftigen Rostvorsorge und der italienischen Streikmentalität (unlackierte Rohkarossen blieben auch im Freien liegen, es regnete, die Karossen wurden dann nach gewerkschaftlichen Diktat weiterbearbeitet) ergaben sich wirkliche Probleme. Neuwägen, die damals (lange) auf Halde standen, mussten teilweise vor Auslieferung an den Erstkunden entrostet und nachlackiert werden! Welch langes Leben die Karosserie dann hatte, kann man sich vorstellen. Die Sud waren durch die neapolitanische Mentalität stärker betroffen, aber auch in Mailand war es damals arg (und natürlich auch in Mirafiori bei Fiat etc). Wie arg die Zustände waren zeigt folgendes wahres Beispiel: ein Lackierer hatte erfahren, dass es gesundheitsschädlich ist, wie er lackiert. Also legt er sofort die Arbeit nieder. Allerdings verzichtet er auch nicht auf diesen Arbeitsplatz und lässt sich nicht versetzen. Also musste eine individuelle Lösung mit ihm, der Gewerkschaft und dem Werk gefunden werden. Und das dauerte, und dahinter und davor warteten alle weiteren Beteiligten der Produktionskette…


KAROSSERIE:

Vorderwagen außen:

Das Frontblech leidet unter Steinschlag wie alle anderen, sonst ist es nicht auffällig. Das Frontblech der Serie 2/3 ist nur 1x gepunktet, sonst geschraubt, macht den Austausch einfach. Die Kotflügel rosten im unteren Bereich der A-Säule, manchmal im Bereich des Seitenblinkers (wenn sich da innen Dreck gefangen hat und sein Werk tut) und auch oben knapp vor der Windschutzscheibe.

Die Motorhaube der Serie 2/3 leidet innen und außen an der vorderen Kante und rostet gerne durch, die Haube der Serie 1 ist da haltbarer. Die Hauben und der gesamte Vorderbau sind aber völlig unterschiedlich, Serie 2/3 ist geschraubt, Serie 1 verschweißt!
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außen und dann innen, die Haube ist tot…

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diese ist auch erledigt, nur nicht so ehrlich wie die obere

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die erste Serie

Rost am Windschutzscheibenrahmen ist weniger ein Problem, kann aber vorkommen
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eher die Ausnahme, hier die rechte A-Säule


Vorderwagen innen:

Fast immer betroffen sind die Innenradkästen oben im Bereich des Motorträgers, hier sieht man dann vom Innenradkasten auf den Motor und umgekehrt. Obers Bild zeigt den linken und rechten Innenradkasten, unteres dann das Endstadium…
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davon bleibt fast keine verschont

Ein bischen Stochern und die vermeintliche Harmlosigkeit kommt voll auf; es ist übrigens ein massiver hohler Träger da und kein einwandiges harmloses Blech!!! Aber wenn man den Kotflügel abschraubt und die Motorhaube aufstellt, läßt sich das schön sanieren.

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und wieder mal...

Durch die Dreck speichernde Blechverkleidung der linken Motorhalterung (die gegen die Auspuffhitze schützen soll) ist der linke Träger gefährdet, ich eliminiere dieses Blech immer ersatzlos.
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eine hinterlistige versteckte Stelle

Weiters sind bedingt durch ihr sportliches Image die Autos in Heizerhand auch stark unfallgefährdet, daher auch vorne innen die Kotflügel auf Falten etc untersuchen. Schlecht reparierte Blechschäden sind natürlich auch Rostherde.


Mittelwagen:

An der Bodenplatte sind die klassischen Problemzonen die vorderen Wagenheberaufnahmen (hier ist die tiefste Stelle, daher sammelt sich hier eingedrungenes Wasser) und der gesamte Schwellerbereich. Modelle ab 1982 haben üblicherweise kaum Probleme mit den Außenschwellern, die auch unter einer Kunststoffblende geschützt sind. Innenschweller sind bei allen Modellen gefährdet. Die B-Säule ist normalerweise intakt.

So sieht es normalerweise aus:
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einmal Reifenwechseln und die Ernüchterung folgt...

So sieht es NICHT üblicherweise aus (und wenn, hat sich alles erübrigt...)An den Fotos ist links der nicht mehr vorhandene Bereich der Wagenheberaufnahme, am rechten als Ausnahme-Extrembeispiel der Wagenboden (jeweils Fahrerfußraum)
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die Leere

Die Türen sind ab 1982 eigentlich eher problemlos, davor üblicherweise eine der ultimativen
Roststellen, besonders die Türböden sind manchmal nimmer existent. Hier ist auch der Fensterseilzug mit 2 Umlenkrollen, sodaß hier Durchrostungen auch zu unbeweglichen Fenstern führen können.
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so was ist aber auch eher selten…

Die Türdichtungen zwischen Scheibe und Türe unten bei der Zierleiste ist bei den Serie 3 üblicherweise geschrumpft, reißen aus und biegen sich an den Enden unschön nach oben. Die Fensterschienen können im Türinneren durch Rost aufquellen, den Dichtungsquerschnitt verringern und so zu einer Schwergängigkeit der Fenster führen, besonders die Serie 3 mit hinteren elektrischen Hebern ist da betroffen. Wie man dem beikommt, ist hier unter „Werkstatt“ beschrieben.
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ich kenne keine Alfetta oder Alfa 90, die das NICHT hat! Ist ein schon lange ausverkaufter Ersatzteil

Hinterwagen außen:

Wie üblich sind Radläufe, Endspitzen innen/außen, Heckblech unten genau zu inspizieren. Die Innenradkästen faulen auch gerne.
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so fängt es an, so repariert man es

Die Innenradkästen vorne unten, ein Klassiker der selbsttragenden Karosserien...
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hier rechts hinten

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so sind die Endspitzen wirklich am Ende...

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Innenradkasten, schon gerettet

Als alfettabesonders ist hier speziell auf die unteren Ecken der Heckscheibe zu achten, die sind gerne durchgerostet – hier ist auch eine Sicke. Wenn die fehlt – ist was faul!
Erstes Bild links: so soll es sein.
Erstes Bild rechts: so ist was faul vermutlich…
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Studie des unteren Heckscheibenbleches

Zweites Bild: Endstadium…
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Todesurteil…

Aber auch Mischungen kommen vor, links jungfräulich, rechts elendiglich verrottet...

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wechselseitig Regen und Sonnenschein offenbar...


Hinterwagen innen:

Das Heckblech oberhalb der Heckleuchten ist besonders bei den letzten beiden Baujahren mit der Kunststoffleiste und den gerippten Heckleuchten akut gefährdet.
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Flickwerk

Die Reserveradmulde ist ein weiterer Schwachpunkt (tiefste Stelle des Kofferraumes), hier ist auch außen ein gelochtes aufgeschweißtes Blech zum Abschleppen, wenn das fehlt, Achtung!

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das ist der Normalfall einer Ersatzradwanne…

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das ist NICHT der Normalfall... ist einfach nix mehr da…weniger als nix…

Der Tank rostet gerne in Höhe des Kofferbodens, dort ist ringsum eine Vertiefung, wo sich Feuchtigkeit in Zusammenarbeit mit Dreck wunderbar halten kann.
Der Kofferdeckel ist an der unteren Kante oft angenagt.


INNENAUSSTATTUNG:

Die Sitze haben eine nicht sehr gute Qualität, egal welche Serie. Die Kunstledereinfassungen bleichen aus, die Bezüge reißen gerne. Links ein Einspritzersitz mit hervorlugendem Draht im Lock, rechts ein 82er Sitz mit Rissen. Beide Sitze sind etwa 180.000 km alt.
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Ersatz kaum zu finden

Die Türverkleidungen leiden unter eindringendem Wasser und wellen sich, die Verkleidungen der Serie 3 sind generell oben verzogen und stehen ab, daher werden sie mit div. Blechtreibern fixiert. Die Serie 3 (besonders die Quadrifoglios) leiden auch unter einem hängendem Formhimmelbezug, die Sonnenblenden sind meist völlig außer Form (hier kann man Nicht-Quadrifoglio-Blenden nehmen, die sind aus schwarzem Kunstleder und nicht aus Stoff, also universell passend). Wie man dem beikommt, ist hier unter „Werkstatt“ beschrieben. Links am Foto 2x hängender Einspritzerhimmel, rechts der problemlose gelochte Vinylhimmel der Serie 1/2.
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bewölkter Himmel


Die Armaturenbrettoberflächen bereiten üblicherweise keinen Kummer.


ELEKTRIK:

Die Elektrik ist deutlich besser als ihr Ruf, großartige Probleme sind kaum bekannt. Diverse Schalter (besonders die der el. Sitzverstellung) quittieren manchmal den Dienst. Die Bordcomputer der Quadrifogilo-Versionen (Vergaser eher als Einspritzer) sind oft außer Betrieb, das Check-Control der späteren Modelle manchmal nicht zuverlässig. Aber die wesentlichen Komponenten von Scheinwerfer bis Fensterheber funktionieren relativ problemlos, Masseprobleme sind auch üblicherweise nicht vorhanden. Am ehesten sind die div. Schalter und weniger die Motore an sich defekt (Fensterheber, Sitzverstellung), die also als erstes tauschen.


MECHANIK:


Motor:

Ich gehe nur auf die Benzinmotore ein, die Diesel sollen uns nicht kümmern. Es handelt sich hier um den legendären Alu-Doppelnocker. Dieser Motor ist robust und zuverlässig wenn er entsprechend gewartet wird, was leider oft nicht der Fall ist, denn die Erneuerung der 5 Liter feinsten Motoröles stellt den Viertbesitzer schon vor finanzielle Probleme…dazu kein vorschriftsmäßiges Warmfahren und die Motorleiden beginnen und der schlechte Ruf in der opelgewohnten Gesellschaft beginnt…

Der Alfamotor verlangt 4 wesentliche Wartungsmaßnahmen:
• Kontrolle Zündung mit allfälligem Austausch von Kappe, Finger, Kerzen, Kabeln. Ab 1981 kamen elektronische kontaktlose Zündungen zum Einsatz, diese sind sehr robust und problemlos.
• Kontrolle Ventilspiel, da das Einstellen der Ventile sehr aufwendig ist (dazu müssen die Nockenwellen ausgebaut werden; man benötigt spezielle Plättchen (shims) zum Korrigieren des Spieles, die auch vorrätig sein müssen) wird die Einstellung oft nicht vorgenommen, bei zu geringem Spiel besteht die Gefahr des Verbrennens des Ventiles
• Einstellung der 4 Vergaser – hier sind auch oft die Werkstätten überfordert, daraus resultieren dann schlechtes Startverhalten, schlechte Übergänge, schlechte Leistung, hoher Benzinverbrauch und hoher Schadstoffausstoß.
• Regelmäßige Kontrolle und Wechsel der Betriebsflüssigkeiten

Diese Wartungsmaßnahmen gelten ja für alle Autos, aber beim Alfa ist es teilweise deutlich aufwendiger und wird daher oft unterlassen.

Ein weiterer Klassiker sind verschlissene Ventilschaftdichtungen der Einlaßventile, hier kommt es dann zum bekannten Blaurauchen bei Gaswegnahme. Bei höheren Laufleistungen tritt normaler Motorverschleiß ein, also Spiel in den Kolben, abgenutzte Kolbenringe, undichte Ventilführungen, rasselnde gelängte untere Steuerketten. Diese treten je nach Pflege schon bei 80.000 oder auch erst bei über 200.000 km auf! Standschäden sind möglicherweise undichte Vergasermembrane. Alterserscheinungen sind oft Undichtigkeiten, besonders die hinteren Motorsimmerringe sind ärgerlich, da hier die Kardanwelle vom Motor getrennt werden muß (dazu muß sie ausgebaut werden). Wenig verbreitet sind eingelaufene bzw spitzgelaufene Nockenwellen, defekte Ölpumpen etc. In Heizerhand können aber natürlich auch Pleuel den Weg ins Freie finden (extra angefertigtes Studienobjekt des Verfassers…)
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soll auch vorkommen Wink

Die Vergaser sind recht problemlos, die Einspritzanlage der Quadrifoglios ist ebenso ohne Befund, hier wurde eine Bosch Motronic verwendet, damals State Of The Art. Normale Probleme wie verstopfte Einspritzdüsen etc sind einspritzungstypisch und nicht auf die Alfetta beschränkt. Der wichtigste Mangel sind rissige Vergasergummis, die dann undicht werden und Falschluft zuführen können, was zu einer starken Gemischabmagerung führt und in Motorschäden resultieren kann (Loch im Kolben, verbranntes Ventil)). Überprüfbar sind diese erstens durch Sichtkontrolle und zweitens indem man die Vergaserstütze lockert (das nicht vergessen, sonst stabilisiert die Stütze die Vergaser und kaschiert) und dann die Vergaser im Leerlauf händisch stark bewegt. Ändert sich der Leerlauf, ist dieses ein Zeichen auf geänderte Mischverhältnisse eben durch die defekten Gummis. Austausch ist nicht tragisch (80€ und eine gute Stunde Arbeit, den Gummi der Stütze nicht vergessen!)
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4x Übeltäter


Kraftübertragung:

Die Kardanwelle der Alfetta verfügt über 3 Hardyscheiben und ein Mittellager, besonders die erste (muß die meiste Kraft übertragen und liegt im Motorölnebel) ist gerne defekt. Unwuchte Wellen zeigen ihr Manko bedingt durch ihr Gewicht deutlich. 1-3 zeigen die Hardyscheiben, 4 das Mittellager
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das gesamte Gerät


Das Getriebe (besonders die Schaltbarkeit) ist leider oft so schlecht wie sein Ruf, aber wenn man das Schaltgestänge am Schalthebel feinjustiert und neu ausbuchst, ist schon viel gewonnen. Der 1. und 2. Gang ist gerne synchronlos, sonst ist es nicht weiter auffällig. Ein Problem stellen auch für viele Leute die Übersetzungen der Modelle ab 1982 dar, hier wurden alle Getriebe mit Schongangcharakteristik versehen, die dem Fahrzeug viel Dynamik nehmen, auf Autobahnreisen durch das geringere Drehzahlniveau aber schonender sind. Abhilfe bringt der Einbau eines älteren Limousinen- oder jedes Giulietta- oder GTV-Getriebes. Als Geheimtip: ich baue mir gerne das Getriebe des Alfa 75 1,8 IE ein, das schaltet sehr viel besser und hat wunderbar passende Übersetzungen für den normalen 2000er- Motor. Es gab auch ein extrem seltenes ZF-Dreigangautomatikgetriebe, aber hierbei verfüge ich über keine Erfahrungen. Das Differential ist unauffällig.
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das Mysterium der Zahnräder…


Bremsen:
Die Bremsen sind nicht unbedingt überdimensioniert vorne, denn die 1140 kg schwere Alfetta hat die gleichen Beläge wie die 82 PS-1300er Giulia. Aber es geht so. Hinten sind innenliegende Scheibenbremsen montiert, die ungeübte vor erhebliche Probleme beim Belagwechsel stellen, daraufhin wird dieser folgerichtig nicht gemacht und die Scheiben werden dann irgendwann zwangsweise mit getauscht, was den Aufwand nicht gerade verringert.

Fahrwerk:

Das damals sensationelle Fahrwerk verschleißt nicht weniger oder mehr als jedes andere, da aber die Autos recht sportlich bewegt und gerne tiefer gelegt wurden ist ein genauerer Blick sinnvoll. Man kann das Fahrwerk auch leicht mit Teilen der Alfa Baureihe 105, des Alfa 75 und des Alfa SZ upgraden.

EXTRAAUSSTATTUNGEN:

Die Alfetten waren immer recht reichhaltig ausgestattet, die Quadrifoglios sogar sehr üppig. Als Werksoptionen gab es je nach Version Schiebedach, Klimaanlage, Alufelgen, Ledersitze, Metalliclacke (für die 1,6 bzw 1,8er waren auch teilweise Serienausstattungen der 2000er erhältlich). Probleme mit diesen Extras sind nicht sonderlich bekannt, die Schiebedachalfetten rosten auch nicht mehr als die ohne trotz der im Schweller endenden Ablaufleitungen. Die Klimaanlagen sind wenn dann durch mangelnde Wartung funktionslos geworden.


Die generelle Teileverfügbarkeit ist in mechanischer Hinsicht in sehr hohem Maße gegeben, da vieles von der Giulia-Baureihe und der 75er/90er Baureihe passt. Bei speziellen Teilen wird es schon mühsamer (Innenausstattungen, Zierteile), hier ist aber gebrauchter Ersatz nach wie vor erhältlich. Ein Engpaß beginnen die Doppelscheinwerfer zu werden, die übrigens auch auf die Giulia Nuova und die Alfetta GTV passen.

Ich habe Bestandszahlen für Österreich (zum 31.12.2003)

Alfetta 1,6: 26 Stk.
Alfetta 1,8: 23 Stk.
Alfetta 2,0: 54 Stk.
Alfetta 2,4: 1 Stk.


Alsdann, auf zur Suche und rettet die letzten Verbliebenen – sie werden es Euch danken. Ich fahre meine Einspritzer im Alltag, und sie dankt es mir!

© Oliviero
  

 Kommentare 
Oliviero: Mo 15 Aug 05 10:41:00    

Fürn Admin: Ich habe noch 7 Fotos meiner letzten Schlachtung dazugefügt ( Endspitze, Ersatzradwanne, Heckscheibenbereich, Radkasten, Motorträger)

Ciaoliviero
alfa75ben: Mo 15 Aug 05 10:47:01     [ neuer Artikel online ] Alfetta Kaufberatung

Artikel bearbeitet von alfa75ben
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