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Milano Gast
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Verfasst am: Mo 23 Okt 06 13:03:39 Titel: Kupplungsgeberzylinder tauschen |
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Hallo 75-Fans,
bei meinem 75er will sich so langsam der Kupplungsgeberzylinder ins Nirvana verabschieden, soll heißen, er gibt so langsam den Geist auf. Seit längerem rinnt mal mehr, mal weniger Bremsflüssigkeit die Spritzwand herunter, in letzter Zeit jedoch so viel, daß ich den Wechsel langsam in Angriff nehmen muß! Das es der Kupplungsgeberzylinder sein muß, bestätigt sich darin, daß die Bremsflüssigkeit nur unter diesem Teil (bzw. unter der ?Verkleidung?) herunter läuft und beim Betätigen der Kupplung hört man deutlich ein Zischen. Also habe ich mich heute mal in den Fußkasten gelegt und das Teil versucht zu begutachten. Dabei habe ich die Manschette des Zylinders zusammen gepreßt und es kam sofort Bremsflüssigkeit heraus ? habe also den Täter gefunden.
Nun habe ich 2 Fragen:
1. Vor 2 Jahren habe ich einige gebrauchte Ersatzteile bei Ebay ersteigert, darunter auch einen Kuppplungsgeberzylinder. Alle Teile sind laut Vorbesitzer 100% funktionsfähig gewesen. Woran kann ich erkennen, ob das Teil seit dem Ausbau noch funktioniert? Optisch ist es wie neu.
2. Wie zum Teufel tausche ich das Teil nur? Wie es theoretisch funktioniert weiß ich, aber wie soll man das Ding von innen heraus schrauben können? Da komme ich ja kaum mit den Händen hin:-( Hat das schon mal wer von Euch gemacht? Was gibt es zu beachten? Muß das Bremssystem hinterher komplett entlüftet werden?
Vielen Dank für Eure Tipps schon jetzt,
Gruß Milano
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Oliviero Gast
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banimal Gast
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Verfasst am: Mo 23 Okt 06 19:56:27 Titel: |
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Wenn der Kupplungsgeber wirklich schon länger undicht ist, dann ist
es ratsam, mal unter die Verkleidung im Motorraum zu schauen. Bremsflüssigkeit
löst nämlich den Lack auf. Und wenn das Zeug auch noch bis ganz unten auf (oder in)
den Längsträger läuft, dann kann das böse enden.
viele Grüsse
Benno
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Milano Gast
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Verfasst am: Mo 23 Okt 06 20:12:29 Titel: |
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@Oliviero,
ja richtig, da kommt man wirklich bescheiden ran Wie löst Du solch ein Problem? Hast ja im Werkstattbereich auch schon ein Foto von dem guten Stuck gemacht und einen netten Komentar dazu hinterlassen.
@banimal,
was meinst Du damit? Die Farbe bzw. den Unterboden will ich definitiv in der nächsten Zeit (vielleicht diesen Winter) teilweise erneuern und einige kleinere Roststellen entfernen. Meinst sicher Deine Aussage im Bezug auf den Rost. Da ist am Längsträger zwar an manchen Stellen der Lack gelöst, allerdings absolut kein Rost (außen) zu sehen. Wie würdest Du/Ihr vorgehen, um die alte Bremflüssigkeit von der Karosse vollständig zu entfernen?
Gruß Milano
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Oliviero Gast
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banimal Gast
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Verfasst am: Di 24 Okt 06 09:00:41 Titel: |
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Milano hat Folgendes geschrieben: |
@banimal,
was meinst Du damit? Die Farbe bzw. den Unterboden will ich definitiv in der nächsten Zeit (vielleicht diesen Winter) teilweise erneuern und einige kleinere Roststellen entfernen. Meinst sicher Deine Aussage im Bezug auf den Rost. Da ist am Längsträger zwar an manchen Stellen der Lack gelöst, allerdings absolut kein Rost (außen) zu sehen. Wie würdest Du/Ihr vorgehen, um die alte Bremflüssigkeit von der Karosse vollständig zu entfernen?
Gruß Milano |
Ja, meine Aussage bezieht sich auf Rost. Ich habe bei meinem mehr oder weniger das gleiche
Problem. Die Bremsflüssigkeit ist seit einiger Zeit hinter der Verkleidung an der Stirnwand
heruntergelaufen und hat den Lack gelöst. Den kann man wirklich locker herunterziehen. Das
wirkliche Problem tritt auf, wenn die Bremsflüssigkeit in den Längsträger läuft und da den
Lack auflöst.
Nach vorne hin gibt es über dem Längsträger noch einen Hohlraum, und wenn sich da Rost
breit macht, dann sieht man das irgendwann daran, dass sich an den Befestigungspunkten
des Dreieckslenkers zwischen Träger und Seitenwand das Blech hebt. Nach hinten passiert
Ähnliches....
Also bleibt eigentlich nur, alle Hohlräume gut auszuspülen, eventuell mit Fertan zu behandeln
und anschliessend mit Hohlraumversiegelung auszusprühen. Oder alternativ mit Mike Sanders
Rostschutzfett. Das ist zwar eine ziemliche Sauerei bei der Verarbeitung, bekommt aber
sehr gute Testergebnisse.
viele Grüsse
Benno
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Milano Gast
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Verfasst am: Di 24 Okt 06 09:56:29 Titel: |
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Recht herzlichen Dank Euch beiden. Werde dann mal die Tage in den Fußkasten steigen, geeignete Ratsche etc. liegt schon alles bereit. Im Winter werden dann auch noch die Lackschäden am Unterboden behoben. Mal sehen, welches Fett ich benutzten werde.
Ach ja, wenn der Kupplungsgeberzyl. ab ist, dann tritt doch Luft ins Bremssystem ein. Kann man daß irgendwie unterbinden oder muß ich so oder so entlüften?
Gruß Milano
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banimal Gast
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Verfasst am: Di 24 Okt 06 10:45:34 Titel: |
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Milano hat Folgendes geschrieben: |
Ach ja, wenn der Kupplungsgeberzyl. ab ist, dann tritt doch Luft ins Bremssystem ein. Kann man daß irgendwie unterbinden oder muß ich so oder so entlüften?
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Eigentlich liegt der Abzweig für den Kupplungsgeber höher als die Bremsleitungen.
Theoretisch brauchst Du nur die Kupplung zu entlüften. Andererseits kannst Du die
Gelegenheit nutzen, direkt mal die komplette Bremsflüssigkeit zu wechseln, wenn Du
das in letzter Zeit nicht schon gemacht hast.
viele Grüsse
Benno
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Milano Gast
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Verfasst am: Di 24 Okt 06 13:27:23 Titel: |
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Zitat: |
Theoretisch brauchst Du nur die Kupplung zu entlüften. |
Wie mache ich das?
Bremsflüssigkeit wechseln ist noch nicht notwendig.
Gruß Milano
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banimal Gast
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Verfasst am: Mi 25 Okt 06 11:14:27 Titel: |
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Eigentlich nicht weiter schwierig. Immer darauf achten, dass ausreichend Bremsflüssigkeit
im Vorratsbehälter ist. Das auch öfter kontrollieren. Am einfachsten ist es, Du besorgst Dir
bei ebay eine Pumpe zum Entlüften der Bremsanlage. Dann kannst Du das alleine machen.
Dazu das Auto hinten hochbocken. An der rechten Getriebeseite befindet sich der
Kupplungsnehmerzylinder. Der hat eine Entlüftungsschraube. Diese (vorsichtig) lösen (nicht zu weit),
den Schlauch der Entlüftungspumpe auf die Schraube stecken und solange pumpen, bis
keine Luftblasen mehr kommen und die Flüssigkeit eine hellgelbe Färbung hat. Dann
die Schraube wieder festziehen, Bremsflüssigkeitsstand überprüfen und das Kupplungspedal
treten. Das sollte dann einen gleichmässigen Widerstand haben. Aber trotzdem würde ich
beim Anlassen des Motors den Gang herausnehmen...
viele Grüsse
Benno
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Milano Gast
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Verfasst am: Mi 25 Okt 06 12:36:13 Titel: |
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Benno, wenn ich Dich nicht hätte:-)
Kannst Du mir noch verraten, wieviel Bremsflüssigkeit für die Leitung bereit gehalten werden sollte? Dann kann ich heute noch das Zeug besorgen und morgen oder Freitag alles tauschen.
Schöne Grüße
Milano
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banimal Gast
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Verfasst am: Mi 25 Okt 06 22:37:33 Titel: |
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Nur für die Kupplung müsstest Du eigentlich mit 0,25 Liter Bremsflüssigkeit auskommen.
Ich habe eben übrigens 3 Stunden gebraucht, um die komplette Pedalerie auszubauen,
da ich das gleiche Problem habe. Und absolut keine Chance gesehen
habe, den Kupplungsgeber alleine auszubauen. Trotzdem hätte ich das vielleicht
versucht, wenn sich bei mir der Lack auf der Spritzwand nicht schon mehr oder
weniger komplett aufgelöst hätte, so dass da neu grundiert werden muss.
Also wenn jemand mal chemisch entlacken will, wäre Bremsflüssigkeit als Abbeizer
keine schlechte Wahl. Zusätzlich habe ich auch den Eindruck, dass sie Rost
verhindert, weil auf dem blanken Metall fast nirgendwo Rostansätze zu sehen
sind.
Zum Ausbau der Pedalerie:
Ich habe keine Ahnung, was sich die Ingenieure bei der Konstruktion der
Pedalerie gedacht haben; wahrscheinlich nichts. Für sowas würde der verantwortliche
Konstrukteur selbst bei VW fristlos entlassen werden.
Und das will schon was heissen.
Zuerst den Waschwasserbehälter ausbauen, dann vom Motorraum her alle
Bremsleitungen lösen, die Kabel am Geber des Vorratsbehälters lösen und was sonst
noch im Weg sein könnte. Vor allem ist es sinnvoll, den Vorratsbehälter zu
entleeren, sonst verteilt sich die komplette Bremsflüssigkeit im Motorraum.
Sonst nur der Teil, der sich noch in den Leitungen und Zylindern befindet.
Dann von innen das Gaspedal und den Gaszug ausbauen. Diesen an der Motorseite
lösen und nach innen herausziehen.
Ein Tipp noch, wenn Du die Reparaturanleitung von Bucheli hast, vergiss' es. Die
beschreiben ein völlig anderes Auto.
Eigentlich geht die Pedalerie nur raus, wenn man vorher die Pedale einzeln abbaut.
Leider kommt man an die dafür zu lösenden Splinte nicht wirklich heran. Wenn Du
das aber schaffst, macht es den Rest viel einfacher. Ich hatte das Teil aber schon
los, als ich auf den Gedanken gekommen bin, dass es eine gute Idee gewesen wäre,
wenn ich die Pedale vorher ausgebaut hätte...
Dann steht man vor dem Problem, dass man unten 3 Schrauben lösen muss,
von denen die mittlere strategisch günstig direkt in der Halterung für die Lenksäule
untergebracht ist. Das ist lustisch!! Aber noch gar nicht so wirklich schlimm. Oben
muss man nur zwei Schrauben lösen. Die kann man zwar sehen, wenn man die
Füsse auf die Kopfstützen legt und gleichzeitig den Kopf in den Fussraum steckt.
(Sehr bequem) Aber drankommen ist nicht einfach. Mit einem Maul- oder Ringschlüssel
ist es nur sehr schwer möglich. Wenn man allerdings einen 13er Steckschlüsel hat,
kann man die Schrauben lösen, indem man diesen zwischen Armaturenbrett und
Lenksäulenverkleidung in Richtung der Schrauben schiebt. Dafür sollte der Schlüssel
die passende Länge haben. Ich habe eine kleine Ratsche mit einer langen Nuss und
jeweils einer langen und kurzen Verlängerung genommen. Von eventuell im Weg
liegenden Schaumstoffen sollte man sich nicht abhalten lassen. Manchmal ist ein wenig
Zerstörungswut therapeutisch wirkungsvoll.
Wenn dann alle Schrauben gelöst sind wird es richtig spannend. Mit den Pedalen
bekommt man das Teil nicht ohne weiteres raus. Ich habe dann die Achsschraube aus
dem Gehäuse ausgebaut. Dadurch bekommen die Pedale etwas mehr Spiel. Dann
war es nur noch ein bisschen Gewalt und viel Flucherei, aber irgendwie habe ich es
dann herausbekommen. Allerdings musste ich im innenraun die Pedale mit (mehr
oder weniger) sanfter Gewalt an der unteren Kante des Armaturenbretts vorbei zwingen.
Ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf den Einbau...
viele Grüsse
Benno
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Gerhard Gast
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Milano Gast
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Verfasst am: Do 26 Okt 06 10:48:23 Titel: |
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Benno, Du machst mir Angst! Ich werde das Teil morgen in Angriff nehmen und sehen, wie ich voran komme.
Übrigens ist der 75 komplett um die Pedalerie herum gebaut, und nicht anders herum
Melde mich nach erfolgreichen oder weniger erfolgreichen Tausch morgen noch mal.
Übrigens kann ich Deine Aussage mit dem Rost nur bestätigen!!! Da bildet sich einfach absolut keiner. Vielleicht liegt es auch daran, daß die Bremsflüssigkeit wie ein Film sich über das Metall legt und den Kontakt mit der Luft verhindert?
Schöne Grüße und viel Spaß beim Einbau.
Milano
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banimal Gast
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